Alle Fotos © Vreni Jäckle

Erst kürzlichen haben wir Euch gezeigt, dass faire Mode, alles andere als langweilig ist und auch im Fair Fashion Guide von Bina haben wir Euch tolle Alternativen zur Fast Fashion gezeigt und neue Labels vorgestellt.  Allerdings wollen wir ab sofort noch weiter gehen uns uns noch eindringlicher mit dem Themen Fair Fashion, Nachhaltigkeit und Naturkosmetik beschäftigen. Aus diesem Grund haben wir uns einen „alten Hasen“, wenn’s um Nachhaltigkeit und Fair Fashion geht an Bord geholt: Vreni Jäckle.

Im heutigen Interview mit Vreni Jäckle widmen wir uns den Themen Fair Fashion, Nachhaltigkeit und Konsum. Vreni gibt uns hilfreiche Tipps und Tricks mit auf den Weg nachhaltiger zu leben und unseren Konsum zu hinterfragen. Außerdem erzählt sie uns mehr über ihr Projekt Fashion Changers.

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Interview mit Vreni Jäckle über faire Mode, Nachhaltigkeit & Konsum

• Wodurch ist Deine Liebe zur Mode geprägt worden?

Ich finde es ja immer etwas schwierig, so etwas zu lokalisieren in der Vergangenheit, aber vielleicht hat es eine Rolle gespielt, dass wir früher als Kinder wenig fancy Spielzeuge hatten, dafür aber eine riesige Kiste mit Stoffen und Kleidung, mit denen wir uns eigentlich am laufenden Band verkleidet haben. Vielleicht fahre ich aber auch einfach nur sehr doll auf Vintagemuster ab, wer weiß, haha!

• Wann hast Du angefangen Dich mehr mit Fair Fashion auseinanderzusetzen?

Während meines Studiums, 2014.

Vreni Jäckle, Interview mit Vreni Jäckle über faire Mode und Nachhaltigkeit

• Wie kam es zu dem Umdenken in puncto Fair Fashion, Nachhaltigkeit und dem Wunsch etwas in der Modebranche und Blogosphäre zu verändern?

Ich bin generell schon immer ein sehr verkopfter Mensch gewesen, manchmal hänge ich so sehr in meinen Gedanken fest, dass man erst laut „Vreni! Hallo!“ rufen muss, damit ich antworte. Sorry an meine FreundInnen an dieser Stelle! 😉 Als ich mit 19 ausgezogen bin, haben sich meine Gedanken zum ersten Mal stark um meinen Konsum gedreht, weil der plötzlich sehr viel mehr in meiner Hand lag. Das Umdenken ist dann aber erst mal beim Essen passiert, ich bin Vegetarierin geworden und so kam irgendwie alles ins Rollen.

Ich saß nach Vorlesungen immer wieder stundenlang im Bett und wühlte mich durch Texte, Artikel und Videos zum den Themen Veganismus, Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Konsum und darüber, was in der Mode alles schief geht.

Das ging alles über Jahre und fühlte sich für mich gar nicht so sehr nach einem aktiven Umdenken an, sondern eigentlich immer wieder nach dem nächsten logischen Schritt. Wenn man einmal anfängt, hört man nicht mehr auf. Und das ist auch gut so!

Ich habe mir zu der Zeit sehr stark einen Austausch mit anderen Bloggerinnen gewünscht, weil ich bis dato noch nicht so viele kannte und unbedingt mich über mein neu gewonnenes Wissen austauschen wollte. Und sicherlich wollte ich auch das Gefühl haben, dass ich nicht alleine mit diesen Themen bin! Ich glaube einfach, dass man zusammen mehr bewegen kann.

Irgendwann sind aus einer Facebook-Gruppe kleine Treffen entstanden und dann war es bis zur Gründung von Fashion Changers nicht mehr weit.

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• Was sind Deine liebsten 3 Fair Fashion Labels?

  • Berlin-Liebling: Natascha von Hirschhausen – großartige Frau!
  • Design-Liebling: Elementy aus Polen
  • Jeans-Liebling: Haikure
  • Und die besten veganen Schuhe hatte ich bisher von Good Guys don’t wear leather.

Am liebsten kaufe ich trotzdem meistens Vintage.

Was sind Deine liebsten Second Hand Läden in Berlin?

  • Lieblingssecondhandstores in Berlin: Humana am Alex (Vintageabteilung)
  • Vintage Revivals in der Schönhauser
  • Pauls Boutique in der Torstraße

• Du setzt generell auf Nachhaltigkeit. Hast Du einfache Tipps für Einsteiger, die man leicht im Alltag anwenden kann? Oder eventuell auch Blog- und Suchtipps zum Einlesen?

Top-Tipp: Erst mal nichts kaufen!  Ich mag es nicht, wenn Leute denken, sie müssen sich jetzt ganz viel „Zero-Waste“-Sachen kaufen, um nachhaltiger zu leben. So funktioniert das nicht. Erst mal hat man ja wahrscheinlich schon genug. Wenn man dann etwas Neues braucht, kann man überlegen, ob man es auch gebraucht kaufen kann (oder ausleihen?), wenn man das nicht möchte, kann man sich über Unternehmen informieren, die es besser machen.

Wenn wir uns jetzt auf Mode beziehen, gibt’s noch jede Menge Tipps:

  • Kleidung wieder kreativ nutzen. Viele Teile kann man auch „falsch herum“ tragen und hat quasi ein neues Kleidungsstück
  • Kleidung Second Hand kaufen
  • Mit FreundInnen tauschen
  • In Läden fragen, ob sie auch fair und nachhaltig produzierte Sachen haben (und damit zeigen, dass uns KundInnen es nicht egal ist, was da im Regal liegt!)
  • Kleidung pflegen, reparieren, Schuhe zum Schuster bringen usw.
  • Online und offline bei Unternehmen fragen, woher die Sachen kommen, wie sie gemacht sind und eine faire Produktion fordern
  • Fashion Changers und vielen anderen tollen Accounts (die wir auch regelmäßig vorstellen) auf sozialen Netzen folgen – so bekommt man immer wieder Wind von tollen Labels

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• Erzähl uns mehr von Deinem neuen Projekt den Fashion Changers. Worum geht es hier genau?

Zusammen mit Jana Braumüller (Notanotherwomanmag) und Nina (Pink & Green) habe ich die Fashion Changers gegründet, eine Anlaufstelle für Mode- und Medienmenschen, die sich für eine bessere Modewelt einsetzen. Uns geht es darum, die Community zu stärken, faire Mode sichtbarer zu machen, aus der Nische zu holen und verdammt noch auch darum ein bisschen die Welt zu retten! Wir glauben daran, dass wir die Kräfte der Community brauchen, um wirklich etwas bewegen zu können und haben gemerkt, dass es einen Ort braucht, an dem man sich austauscht und vernetzt.

Deswegen haben wir mit Fashion Changers angefangen Events für BloggerInnen und Medienschaffende zu organisieren.
Nun soll es noch weiter gehen und wir sind aktuell dabei unsere Online-Plattform aufzubauen. Es wird also in Zukunft weiterhin Events geben, wir wollen aber auch vermehrt auf Online-Themen setzen und Menschen vernetzen.

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• Zur letzten Berliner Fashion Week habt Ihr auch ein Fashion Changers Event inklusive Podiumsdiskussion veranstaltet. Wie war der Zulauf und Zuspruch aus der Branche?

Ja, das war schon das dritte Mal. Das Feedback ist immer super, vor allem bei den Diskussionen. Wir wollen bei Fashion Changers Spaß haben, faire Mode feiern und voranbringen, aber natürlich auch über Themen sprechen, die uns alle bewegen. Mit unseren Podiumsdiskussionen schaffen wir wichtige Impulse für die Community.

• Wofür bist Du in Deinem Leben besonders dankbar?

Ich bin sehr dankbar für die Menschen, die in meinem Leben sind und die Freiheit, die ich habe.

Liebe Vreni, danke für das tolle Interview. Wenn Ihr jetzt noch mehr über Vreni erfahren wollt, dann könnt Ihr das auf Ihrem Blog Jäckle & Hösle, Instagram, Facebook  oder auch bei den Fashion Changers. Am besten gleich überall abonnieren! 😉 

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3 Comments

  • Posted 11. September 2018 9:35
    by Sarah

    Ein sehr schöner Beitrag 🙂 Ich steh auch total auf Second Hand und tausche auch oft. Man muss nicht immer neu kaufen. Und jedem Trend hinterher flitzen. So hanhabe ich’s schon lange 🙂

    Liebste Grüße,
    Sarah von http://www.vintage-diary.com

  • Posted 7. September 2018 9:45
    by busymamawio

    Liebe Elisa,
    Du greifst ein sehr wichtiges Thema auf, denn faire Mode wird heutzutage viel zu klein geschrieben. Jeder möchte sparen und alles so billig wie es geht beziehen ohne die Folgen für andere Menschen aber auch für uns zu bedenken. Besonders jetzt, da ich auf der Suche nach Babykleidung bin und diese eine viel empfindlichere Haut haben als Erwachsene, mache ich mir viele Gedanken um giftige Inhaltsstoffe. Und wenn ich Billigkleidung bestelle und nur daran rieche wird mir meist wirklich übel.

    Viele Grüße
    Wioleta von busymama

  • Posted 7. September 2018 8:30
    by Tama

    Total schönes Interview.
    Nachhaltigkeit ist wirklich ein ganz großes Thema. Selbst hab ich da bei Kleidung noch nie sooo viel drüber nachgedacht. Ich war zwar auch schon in dem ein oder anderen Second Hand Shop, aber da ich keine Standardgröße habe, ist es immer super schwer da was zu finden. Früher war ich auch recht viel auf Kleiderkreisel unterwegs und hab dort Teile gekauft, aber auch da muss man schwer aufpassen zwecks Lug und Betrug. Meine Schuhe bring ich aber auch immer fein zur Reparatur wenn man was ist und seit ich Einlagen habe, ist mein Verschleiß ohnehin weniger geworden.
    Liebe Grüße,
    Tama <3

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