#04 Langfristige Heilung von Ängsten & Depressionen

Im letzten Artikel schrieb ich über vermeintliche Wunderheiler und ihre Trittbrettfahrer, die Irrtümer und Gefahren des Buddhismus und von den Defiziten in unserem Gesundheitssystem. Kurz: über Methoden, die einem Betroffenen höchstens eine temporäre Heilung von Ängsten und Depressionen vortäuschen; falls sie ihm nicht sogar Schaden zufügen.

Im Zusammenspiel mit den drei vorausgegangen Artikeln, haben wir nun die wichtigsten Grundelemente, die essentiell für die Heilung von Panikattacken, Ängsten und Depressionen sind: 1. Aufklärung über Entstehung und die Funktionsweise von Angst, Panik und Ausgebranntheit; 2. die Vielfalt an Symptomen und dass diese weder gefährlich und schon gar nicht tödlich sind; und 3. dass die Unwissenheit und falsche Behandlungsmethoden anderer, den eigenen Genesungsprozess stark verlangsamen oder ins Stocken geraten lassen können.

Heute beschreibe ich, mit welcher Methode man endgültig seinen Seelenfrieden zurückerlangt – ganz gleich, wie viele Jahre Krankheit hinter einem liegen mögen.


Wichtiger Hinweis: Weder bin ich Psychologe noch befinde ich mich in solch einer Ausbildung. Ich bin ein recht normaler Typ, Ende 20, der in einem kreativen Beruf tätig ist. Aber ich berichte aus eigener Erfahrung und habe Einiges durchmachen und mir mein jetziges Wissen mühsam erarbeiten müssen. Dieses Wissen möchte ich nun gerne weitergeben und Euch somit eventuell viel Stress ersparen.


Eine kleine Zusammenfassung vorab

Wenn ihr die letzten drei Artikel sorgfältig durchgelesen habt, wisst ihr u.a., dass sich bestimmte Symptome nur deshalb so schrecklich und furchterregend anfühlen, weil man dem Körper durch eine angstvolle Reaktion (destruktives Denken und Handeln) das Signal übermittelt, dass tatsächlich eine Gefahr droht... wodurch der Körper noch mehr Stresshormone – und somit noch mehr und noch stärkere der gefürchteten Symptome – produziert. Wir bestätigen mit dieser Reaktion dem Körper, dass die Produktion seiner Stresssymptome berechtigt ist. Der Körper verlässt sich grundsätzlich blind auf unsere mentale Reaktion (auf interne und externe Reize) und „antwortet“ wiederum entsprechend.

Versteht oder kennt man diese Funktionsweise nicht, entsteht ein Kreislauf von Angst-Adrenalin-Angst“, bzw. „Angst-Symptom-Angst“. Über einen längeren Zeitraum hinweg, kann dies unsere Nerven so müde machen, dass sie immer schneller und immer heftiger auf selbst kleinste Reize reagieren und wir beginnen zu denken, dass etwas in unserem Kopf oder unserem Körper nicht stimmt – was wiederum die Fantasie anregt, sich immer schlimmere Szenarien auszumalen. Mehr Symptome entstehen, mehr Dinge werden gefürchtet. Und die immer extremeren Reaktionen des Körpers bestätigen den müden Verstand in seinen Vermutungen; und plötzlich erscheint jede noch so abgedrehte Idee oder Theorie real.

Man geht abends mit Angst vor dem Morgen ins Bett – die schlechte psychische Verfassung am nächsten Morgen bestätigt diese Annahme selbstverständlich. Manche Gedanken und Ängste haben sich irgendwann so stark in das Denken gebrannt, dass man gar keine andere Wahl hat, als bestimmte Gedanken immer und immer wieder denken zu müssen. Wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat und die Nadel nach einer Liedzeile immer wieder in die kaputte Spur zurückspringen lässt – ein Vorgang, der sich unendlich wiederholt, nimmt man die Nadel nicht von der Platte und platziert sie an einer neuen unbeschädigten Stelle.

Es geht nicht darum, nie wieder Angst vor irgendetwas zu haben... jeder von uns hat Ängste, Stress, Probleme und Panik solange er lebt.

Genau diesen Kreislauf gilt es zu durchbrechen, bzw. umzukehren... mit Wissen / Hintergrundwissen und einer neuen und richtigen Einstellung. Es gilt, das alte, falsche Denkmuster zu erkennen und es Schritt für Schritt mit viel Geduld zu ersetzen. Nicht zu verdrängen – mentales und körperliches (z.B. durch exzessiven Sport) Verdrängen hat für den Körper schon wieder etwas von Wiederstand und Kampf. Es darf nicht mehr gekämpft werden. So lang, so stark und so tapfer hat ein Betroffener gekämpft und es hat ihn bisher keinen Schritt weitergebracht... im Gegenteil.
Vor allem Depressive und deprimierte / unglückliche Menschen stürzen sich gerne ins Getümmel, gönnen sich keine Pause, betrinken sich, lenken sich zwanghaft mit allen möglichen Aktivitäten ab. Hauptsache nicht mit den eigenen Gedanken allein sein.

Der halbe Weg ist geschafft

Für diesen letzten Schritt benötigt ihr jedoch viel Geduld und hin und wieder ein bißchen Mut – der sich aber mit steigenden Erfolgserlebnissen immer leichter finden lässt.

Genau an dieser Stelle – mit all diesem neuen Wissen – haben wir den Kreislauf von Angst-Adrenalin-Angst“ entlarvt und dadurch schon mal stark geschwächt. Damit wäre bereits der halbe Weg geschafft.
Diesen Kreislauf jetzt zu unterbrechen und umzukehren, ist der letzte und entscheidende Schritt. Für diesen letzten Schritt benötigt ihr jedoch viel Geduld und hin und wieder ein bißchen Mut – der sich aber mit steigenden Erfolgserlebnissen immer leichter finden lässt. Nehmt Euch Zeit. Seid nicht zu streng mit Euch. Keiner kann über Nacht geheilt werden – auch nicht einer Woche. Wie auch, wenn man bedenkt, wie oft einige unter uns seit vielen Jahren tagtäglich die immer gleichen Fehler und eine negative Erfahrung nach der anderen machten.
Immer wieder werdet ihr euren neuen Weg in Frage stellen, Rückschläge wegstecken müssen und an manchen Tagen denken, ihr hätten keinerlei Fortschritt gemacht. Lasst euch von Euren Erinnerungen, Zweifeln und Symptomen nicht allzu sehr und nicht allzu lang beeindrucken.
 

Akzeptanz beginnt in dem Moment, wo Du zu Dir, bzw. zu Deinen Ängsten oder Deiner Depression sagst Na und?! Dann komm doch! Zeig' mir, was du kannst!“.

Die Heilung

Das wichtigste, was ich auf meinem eigenen Weg gelernt habe – und was Du Dir als Betroffener unbedingt hinter die Ohren schreiben solltest – ist ein Begriff: AKZEPTANZ. Selbst, wenn Du mal alles andere, was ich bisher geschrieben habe, vergessen haben solltest... solange du dich an diese eine Sache – Akzeptanz – erinnern kannst, wenn Du gerade mal in mitten einer Panikattacke oder eines „tiefen Tiefs“ steckst, bist und bleibst du auf dem richtigen Weg. WISSEN und AKZEPTANZ sind die beiden Grundpfeiler der Heilung.

Akzeptanz ist das blanke Gegenteil von Kampf und der Schlüssel zurück in das Leben, welches du einst geführt hast... oder evtl. noch nie richtig führen konntest.
Akzeptanz beginnt in dem Moment, wo Du zu Dir, bzw. zu Deinen Ängsten oder Deiner Depression sagst Na und?! Dann komm doch! Zeig' mir, was du kannst!“. Mit der Akzeptanz von Angst und Stresssymptomen wird dem Körper signalisiert, dass keine ernstzunehmende Gefahr droht. Wenn du gerade mal eine Panikattacke hast, weil Du Dich bspw. in den Gedanken „Wie schrecklich wäre es, hier und jetzt ohnmächtig zu werden! hineingesteigert hast, dann antworte dir direkt im nächsten Moment „Na und?! Dann passiert es halt. Fordere die Symptome heraus! Wirklich. Gehe auf die Angst und die Symptome zu und warte nicht, bis sie Dich in die Ecke gedrängt haben. Die Haltung, die dabei eingenommen werden sollte, ist aber keine aggressive – sondern eine ruhige. Sei ruhig sauer, wenn Du gerade von deiner Panik oder Depression komplett genervt bist, aber versuche in diesem stillen Monolog dennoch, möglichst ruhig zu bleiben. Als würde man ein kleines Kind trösten und beruhigen wollen. Nimm Dich in Momenten von Angst, Panik und Depression selbst an die Hand oder in den Arm, und versuche, Dir die Symptome selbst zu erklären – denn schließlich weißt Du jetzt was warum im Körper passiert... und dass Du vollkommen sicher bist.
Das ist Akzeptanz.

Körper und Verstand werden besonders in der Anfangsphase des Heilungsprozesses – trotz vollkommener Akzeptanz der Symptome – instinktiv weiter nachbohren, um sich zu versichern, dass auch wirklich alles in Ordnung ist. Dieses Spiel kann jeweils 20 Minuten oder länger anhalten. Viele Zweifel und einige Rückschläge sind also vorprogrammiert. Akzeptiere auch das. Akzeptiere jeden erneuten Adrenalinstoß, jeden neuen Zweifel an der Methode (Akzeptanz). Du bist vollkommen sicher und schon gar nicht in einer lebensbedrohlichen Situation.
Akzeptiere bedingungslos alles, was Dir Dein Körper sagt; was Du Dir mit Deinen Gedanken erzählst. Akzeptiere, dass Dir manche Gedanken eine Höllenangst einjagen – die Inhalte dieser Gedanken entsprechen nicht der Wahrheit.
Akzeptiere, dass du plötzlich weiche Knie im Supermarkt bekommst; dass dir schwindelig ist; dass sich alles so unwirklich anfühlt. Keine Sorge, Du wirst auch nicht ohnmächtig, da du dich gerade im „Fluchtmodus“ befindest. Dein Körper möchte immer nur Dein Bestes. Und selbst wenn man ohnmächtig wird, weil man evtl. von Haus aus niedrigen Blutdruck hat: eine Ohnmacht ist nichts Schlimmes – innerhalb von 3 Minuten ist man wieder bei Bewusstsein und noch bevor der Krankenwagen eintrifft, steht man wahrscheinlich schon wieder.
Falls Du doch die Flucht aus dem Supermarkt ergreifst, oder welcher Situation auch immer Du zu entkommen versuchst, weil Du der Methode plötzlich nicht glauben kannst, akzeptiere auch das... Du hast es immerhin versucht und nur das zählt. Versuche es am nächsten Tag erneut – wichtig: ohne jegliche Erwartungen! Und denke dann nicht: „Mal schauen, wie weit ich heute gehen kann, bevor ich es nicht mehr aushalte und umkehren muss...“. Mach es „einfach“, entspanne Deine angespannte Muskulatur und halte es mit bewusster, bejahender und vollkommener Akzeptanz aus.
Akzeptiere das Gefühl oder die Angst, dass du scheinbar erstickst... der Mensch und auch alle anderen Tiere haben ein intelligentes Atemzentrum im Gehirn, welches es unmöglich macht, gar keine Luft mehr zu bekommen. Es ist nicht Aufgabe unseres Verstandes oder Bewusstseins zu atmen. Selbst wenn man es darauf anlegen würde, durch Luftanhalten ersticken zu wollen, würde dies nicht gelingen. Vielleicht denkt man das, aber es entspricht nicht der Realität.
Akzeptiere die Momente, in denen Du nicht mehr klar denken kannst oder diese, in denen Du glaubst, gar nicht mehr denken zu können und fürchtest, jegliche Kontrolle über Dich zu verlieren. Du denkst nämlich – lediglich die Qualität deiner Gedanken ist „unter Adrenalin“ nicht mehr dieselbe wie im ausgeruhten Zustand. Schließlich denkst Du ja immer noch darüber nach, dass du nicht denken kannst. Akzeptiere auch, dass Du manchmal einfach nicht akzeptieren kannst.

Hab keine Angst. Aber Du darfst ruhig Angst haben. Du sollst sogar Angst haben, um zu lernen, mit dieser Angst umzugehen. Es ist in Ordnung, diesen ersten Anflug der Angst zu haben, der oft scheinbar so plötzlich aus dem Nichts auftaucht – aber fürchte dich nicht vor dieser Angst

Ihr kennt vielleicht die Horrorfilmreihe „Nightmare on Elm Street“ mit Freddy Kruger. Diese Filme sind ein anschauliches Beispiel dafür, wie Dinge schlimmer erscheinen oder werden, wenn man sie fürchtet. Freddy Kruger bezieht seine Kraft aus der Angst der Träumenden. Stellt man sich ihm mutig entgegen und gibt ihm nicht das, was er verlangt – Angst – wird er schwächer.
Akzeptanz heißt also auch, entgegengesetzt dem zu handeln, was man während starker Angst oder Niedergeschlagenheit denkt oder verspürt.

Nimm deiner Angst und deinen Symptomen den Horror, indem du...

  1. sie direkt anschaust, genau beoachtest und nicht wegrennst (sowohl physisch als auch mental)
  2. deinen Körper und deine Muskeln ganz locker machst, auch wenn dir das unmöglich, unnatürlich und falsch erscheint
  3. die Furcht zu dir einlädst, sie geistig umarmst
  4. dir sagst Na und?!
  5. weißt, dass dir überhaupt nichts passieren kann

Den Heilungsprozess fördern

Bringt auch Veränderung in Euren Alltag durch die Dinge, die ihr tut... oder eben nicht.

Bisher habe ich ausschließlich über die korrekte Einstellung gegenüber der „Krankheit“ gesprochen und wie sie funktioniert.
Den Heilungsprozess unterstützen sollte man unbedingt auch durch externe Veränderungen – auch Lifestyle genannt. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Ernährung. Vieles, was wir tagtäglich zu uns nehmen, unterstützt das schnellere Auftreten von ungeliebten Symptomen – was wiederum Stress für Geist und Körper bedeutet. Aber nicht nur Symptome, die ein „Erkrankter“ bereits hat und fürchtet, werden schneller ausgelöst, sondern es können auch ganz neue Symptome entstehen, die rein gar nichts mit der „Angststörung“ zu tun haben. Sie werden vom Betroffenen jedoch meist sehr ernst genommen und werden dadurch Teil der „Krankheit“ – zumindest mental.
Vermeiden sollte man unbedingt Produkte mit Kristallzucker oder Süßmachern wie Aspartam. Aspartam ist nicht nur schädlich für den Organismus / Körper, sondern sorgt von Haus u.a. für innere Unruhe, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Übelkeit. Häufig zu finden sind diese Süßmacher in Limonaden oder auch Kaugummis. Vor allem um „Light“ Getränke oder sogenannte „zuckerfreie“ Kaugummis sollte man einen großen Bogen machen. Pures Gift für einen „Erkrankten“ sind übrigens Cola Getränke in jeglicher form (egal ob „Light“, „Zero“ oder weiß der Teufel was). Wo wir beim Thema Koffein wären – Koffein sollte unbedingt vermieden werden, da es das Nervensystem extrem reizt. Ein Kaffee macht nämlich nicht wacher, sondern nur „aufgekratzter“ und emotional gereizter.
Vielen wird es schwer fallen, keinen Alkohol mehr zu sich zu nehmen. Aber genau das wäre eine kluge Entscheidung, wenn man seine Hormone und sein emotionale Stabilität im Gleichgewicht halten möchte. Alkohol ist Gift und bedeutet Stress für den Körper. Der Rausch ist hierbei das kleinere Übel – der Abbau des Alkohols ist der größere Stressfaktor. Solange man keine stabile psychische Verfassung erlangt hat und den Körper noch stark auf Reize reagiert, sollte auf Alkohol gänzlich verzichtet werden.
Nikotin ist ebenfalls ein Nervengift – ein Laster, das ich allerdings bis heute nicht ablegen konnte. Zigarettenkonsum verringern hilft aber auch schon. Auch wenn es dann immer noch für unangenehme Schwindelgefühle oder erhöhten Blutdruck („Herzklopfen“) sorgen kann.
Reduziert den Fleischkonsum auf höchstens wenige Portionen in der Woche und achtet auf „gutes Fleisch“. Fastfood, Fertigsaucen, Geschmacksverstärker oder Chips sollten tabu sein.

Was man zu sich nehmen sollte, sind vor allem Vitamine und Mineralien. Der Vitamin-B Haushalt eines „Erkrankten“ ist oft ziemlich im Keller. Die Vitamine B6 und B12, sowie Magnesium, unterstützen den Organismus und stärken die Nerven. Diese Stoffe lassen sich auch als Pillen (ohne Rezept) in der Drogerie kaufen. Lasst Euch am besten vorab vom Arzt Eures Vertrauens untersuchen (z.B. durch ein „großes Blutbild“) und checken, wo oder ob Defizite vorherrschen.
Fisch – insbesondere Lachs – enthält viel Omega3. Omega3 ist eine Wohltat für Gehirn und Kreislauf und kann ebenfalls rezeptfrei in Pillenform zu sich genommen werden.
Fisch, Eier oder Nüsse enthalten wertvolles Eiweiß und sollten regelmäßig, wenn auch nicht unbedingt täglich, gegessen werden.
Esst so viel Gemüse und Obst wie „rein passt“. Avocados und Bananen sättigen, geben Energie und heben die Laune. Und vor allem sollte man viel, viel, viel Wasser trinken – nicht aus dem Wasserhahn, sondern Quellwasser / Mineralwasser... bestenfalls aus Glasflaschen. Wasser hält Stresshormone sehr gut im Zaum, beugt die Entstehung bestimmter Symptome vor und reduziert die Intensität einiger Symptome. Auch heute noch trage ich aus Gewohnheit – aber auch weil es einfach wichtig ist, ausreichend zu trinken – ständig eine Flasche Wasser mit mir herum.

Bringt auch Veränderung in Euren Alltag durch die Dinge, die ihr tut... oder eben nicht. Nehmt vielleicht mal einen anderen Weg zur Arbeit, zur Uni oder zur Schule. Kauft Euch neue Vorhänge für's Schlafzimmer und wacht somit nicht immer mit denselben Bildern auf, die an schlechte Zeiten erinnern. Verbringt mehr Zeit draußen. Fragt einen Bekannten, ob er spontan Lust hat, rauszugehen, um Frisbee zu spielen. Lasst alte Hobbies wieder aufleben oder sucht Euch neue. Geht ggf. früher und zur gleichen Zeit (am besten vor 12 Uhr) zu Bett und versucht möglichst lang an einem Stück zu schlafen. Kauf Dir einfach die schönen Schuhe. Gönne dir einen Tag „Wellness“ in der Woche oder im Monat. Sag Deinem Vorgesetzten endlich, dass er sich unfair verhält. Sei nicht so streng und ungeduldig mit Dir. Begrabe Kriegsbeile. Vermeide es Party-Einladungen nachzugehen, nur weil Du Angst hast, etwas zu verpassen. Flüchte Dich nicht in Tätigkeiten. Besuche regelmäßig Orte, an denen Du Dich wohlfühlst – auch zusammen mit anderen Menschen. Tritt einem Verein bei. Erschaffe neue Rituale, die Dir Freude bringen und breche Gewohnheiten, die Dir eigentlich nicht gut tun.

Da Hormone unseren Gemütszustand und somit auch unsere Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung beeinflussen, solltet ihr einen vertrauenswürdigen Allgemeinmediziner aufsuchen, der sicherstellt, dass in Eurem Körper kein hormonelles Ungleichgewicht herrscht. Die Hormone werden wiederum u.a. durch die Schilddrüse beeinflusst, welche z.B. eine Über- oder eine Unterfunktion haben kann. Auch das kann wieder verschiedene Ursachen haben.
Man sollte grundsätzlich so viele körperliche Ursachen als Auslöser bestimmter Symptome ausschließen können wie möglich. Bestehen hier physische Auslöser, sollten diese medizinisch und parallel zu der Methode, die ich hier beschrieben habe, behandelt werden. Das erleichtert den Weg zur Genesung enorm – je weniger Stressfaktoren für Körper und Geist, desto besser.

Ein paar letzte Worte

Behalte dir immer im Hinterkopf, wie simpel diese Krankheit ist und dass der Weg zur Heilung simpel, wenn auch nicht immer einfach ist. Denke daran, dass Du völlig „normal“ bist und dass viele „Große der Geschichte“, mutige Menschen, wie z.B. Feuerwehrmänner oder Soldaten (auch wenn ich persönlich gegen Waffengewalt bin), Topmanager oder auch Ärzte mit diesen Problemen zu tun haben oder hatten. Bedenke, dass jeder in seinem eigenen Tempo gesund wird und man dabei geduldig mit sich sein muss – es können viele, viele Monate vergehen, bis man sich wieder über längere Zeit besser fühlt. Aber es lohnt sich. Egal, wie lange man krank war, jeder Körper erholt sich theoretisch gleichermaßen schnell – der Unterschied liegt nur in den vielen unschönen Erfahrungen, die sich in den vielen Jahren oder Jahrzehnten der Krankheit angesammelt haben. Fehldiagnosen von „Fachleuten“ haben einen ein falsches Selbstbild vermittelt.
Wenn du dieses Kapitel deines Lebens geschlossen und vollständig akzeptiert hast, wirst du ein „besserer“, weiserer, feinfühligerer Mensch sein, den so schnell nichts mehr aus der Ruhe bringen kann.
Ich wünsche jedem Einzelnen da draußen alles Gute und bedanke mich bei denjenigen unter Euch, die meinen Worten ihre kostbare Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt haben.
Gerne beantworte ich Eure Fragen und bin offen für Wünsche, auf bestimmte Symptome und Probleme in einem gesonderten Artikel näher einzugehen.

Danke.


Hier geht es zu den anderen Teilen der Artikel-Reihe: 

Hab keine Angst #01 – Aufklärung: Was ist Panik?
Hab keine Angst #02 – Ursachen & Symptome einer Angststörung
Hab keine Angst #03 – Die falsche Behandlung von Ängsten, Panikattacken und Depressionen


Hinweis: Die Artikel auf ElisaZunder zu gesundheitlichen Themen ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt. Zudem stellen die Artikel kein Wirk- oder Gesundheitsversprechen dar. Bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden solltet ihr immer den Arzt / Ärztin eures Vertrauens konsultieren.


Foto ©  Oliver Schwendener via Unsplash

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